Sportverletzungen sind häufiger, als man denkt. Dabei ist meist der Sportler selbst an der Verletzung schuld. Deshalb sollte aber nicht die Behauptung gelten, dass Sport Mord ist. Vielen Verletzungen kann man vorbeugen und Sport ist nach wie vor gesund, hält fit, hilft beim Abnehmen und ist gut für den Kreislauf. Trotzdem muss man der Realität ins Auge sehen und diese besagt, dass es jährlich zwischen einer und zwei Millionen Sportverletzungen gibt. Wir haben uns auf der Seite einer Klinik die auf Sportverletzungen spezialisiert ist umgesehen und häufige Beschwerden und Leiden recherchiert. Dazu haben wir auch Tipps herausgesucht, wie man diesen vorbeugen kann.
1. Sportverletzung Muskelzerrung
Sie gehört zu den häufigsten Sportverletzungen überhaupt. Dabei kann man der Muskelzerrung so einfach vorbeugen. Man muss dabei allerdings mit den zentralen Risikofaktoren, die zur Muskelzerrung führen, richtig umgehen. Ist es draußen kühl oder kalt, muss das bei den sportlichen Aktivitäten berücksichtigt werden. Man muss die Muskulatur sehr sorgfältig und langsam aufwärmen. Mindestens 15 Minuten sollte man sich dafür Zeit nehmen, eher noch etwas mehr. Ist es draußen dagegen warm, verringert dies zwar das kältebedingte Risiko, der Körper hat aber gegen andere Probleme anzukämpfen. Flüssigkeitsverlust oder Verlust von Elektrolyten kann die Gefahr der Muskelzerrung ebenfalls verstärken. Diese Mangelerscheinungen müssen daher immer ausgeglichen werden. Viel Trinken und eine gesunde und ausgewogene Ernährung sind deshalb wichtig. Aber auch hier sollte man dem Aufwärmen keine zu geringe Achtung schenken. Das Trainingspensum sollte immer der Gesundheit und der gewohnten sportlichen Belastung angemessen sein.
2. Sportverletzung Tennisellenbogen
Den Tennisarm oder Tennisellenbogen gibt es nicht nur bei Tennisspielern und auch diese Sporterkrankung ist sehr häufig. Dabei ist der Ellenbogen meist geschwollen und rot und schmerz bei jeder Bewegung. Ursache: eine Überbelastung der Muskeln, die von der Hand mit dem Ellenbogenknochen verbunden sind. Dies kann auch durch Überlastung bei der Arbeit verursacht werden.
Macht sich dieses Krankheitsbild beim Sport bemerkbar, dann ist es wichtig, die verwendeten Sportgeräte und die angewandte Technik zu überprüfen. Dasselbe gilt für die Arbeit. Eine andere Arbeitshaltung kann schon wunder wirken. Auch eine ergonomische Tastatur zum Beispiel kann einer Überlastung vorbeugen. Wichtig ist beim Tennisellenbogen, eine einseitige Belastung zu vermeiden, auch hier die Muskeln aufzuwärmen und eventuell durch ein Training die Haltung zu verbessern.
3. Sportverletzung Bänderriss
Der Bänderriss kommt meistens am Sprunggelenk vor. Er entsteht in den häufigsten Fällen durch Umknicken, kann aber auch durch einen Tritt beim Sport entstehen. Die Bänder werden dabei überdenkt und reißen dann ab. Vorbeugen kann man dieser Sporterkrankungen durch ein gezieltes Training der Schienbeinmuskulatur. Dazu kommt, dass es – wie bei jeder anderen Sportart auch – wichtig ist, sich vor dem Sport gut aufzuwärmen. Die Wadenmuskulatur wird dadurch gedehnt und die Verletzungsgefahr sinkt. Besonders beim Sport können spezielle Sportschuhe schützen.
4. Verletzung der Achillessehne
Die Achillessehne verbindet die Wadenmuskulatur mit dem Fersenbein. Im menschlichen Körper ist sie die stärkste Sehne überhaupt. Reißt diese Sehne, dann hört man dies sofort, denn es gibt einen hörbaren Laut. Man könnte ihn mit einem Peitschenhieb vergleichen. Diese Verletzung ist besonders schmerzhaft. Damit die Achillessehne uneingeschränkt leistungsfähig ist, muss die Wadenmuskulatur kräftig und flexibel sein. Um einem Riss oder der Verletzung der Achillessehne vorzubeugen, sollte man kontinuierlich spezielle Kräftigungsübungen machen. Wichtig ist auch, den Laufstil zu analysieren und gegebenenfalls zu optimieren. High Heels und Flip Flops sollte man im Schrank lassen, wenn man eine Verletzung der Achillessehne hatte, bis diese vollständig ausgeheilt ist. Beim Sport ist eine längere Pause dringend anzuraten.
5. Sportverletzung Kreuzbandriss
Der Kreuzbandriss kommt sehr häufig beim Fußball und Handball vor. Aber auch beim Skifahren ist diese Verletzung sehr häufig. Reißt das Kreuzband, merkt man dies nicht nur am knackenden Geräusch, sondern auch an den heftigen Schmerzen. Beim Kreuzbandriss handelt es sich um eine der schwersten Knieverletzungen überhaupt. Ein Training fällt für den Sportler nach einer solchen Verletzung sehr lange aus. Dieser Verletzung kann man allerdings nur bedingt vorbeugen. Hierzu zählen das Aufwärmen der Muskulatur, eine Sprungschulung und ein gezieltes Lauftraining. Damit soll vor allem die Koordinationsfähigkeit verbessert werden. Gut trainierte Beinmuskeln können dabei einer Verletzung ebenfalls vorbeugen.
6. Meniskusriss
Menisken sind die Stoßdämpfer im Kniegelenk. Eine Meniskusverletzung kommt häufig bei Sportarten vor, die mit plötzlichen Drehungen oder abrupten Stopps verbunden sind, wie das zum Beispiel beim Tennis, beim Fußball und beim Skilaufen der Fall ist. Dem Meniskusriss kann vor allem damit vorgebeugt werden, in dem man verschiedene Bewegungen weitgehend vermeidet. Dazu gehören das tief in die Hocke gehen, oder sehr gelenkbelastende Sportarten. Wichtig ist es aber immer, sich vor dem Sport gut aufzuwärmen. Mit Protektoren kann man das Risiko ebenfalls minimieren. Dem Meniskusriss kann man mit Radfahren oder Kraulschwimmen vorbeugen. Diese Sportarten sind sehr gelenkschonend und bauen gleichzeitig die Muskulatur auf. Die Beweglichkeit des Kniegelenks wird auf Dauer trainiert. Übergewicht oder falsche Sitzhaltung bei der Arbeit kann die Gefahr eines Meniskusschadens ebenfalls erhöhen.
7. Prellungen
Diese Verletzung kommt am häufigsten beim Fußball vor. Eine Prellung kann durch einen Tritt, durch einen Sturz oder einen Schlag entstehen. Wenn das Gewebe schlagartig gegen den Knochen gedrückt wird, dann entsteht eine Prellung. Lymph- und Blutgefäße werden geschädigt. Prellungen können nicht nur am Schienbein auftreten, sondern auch an fast allen anderen Körperteilen. Man kann dieser Verletzung nur durch Schienbeinschutz, Knieschutz oder Ellenbogenschutz vorbeugen.
8. Verstauchungen
Verstauchungen treten meistens an der Hand, an den Finger- und Handgelenken auf. Aber auch die Beine sind öfter betroffen. Vorwiegend beim Hand- oder Volleyball sind diese Verletzungen anzutreffen. Sie können aber auch bei ganz alltäglichen Aktivitäten auftreten. Vorbeugen kann man der Verstauchung kaum. Man kann lediglich das Risiko durch Aufwärmen minimieren. Stretching und Dehnübungen sollten ins tägliche Trainingsprogramm mit aufgenommen werden. Gefährdete Sportler können auch mit Bandagen oder Tape-Verbänden der Verstauchung entgegenwirken.
9. Sportverletzung Muskelfaserriss
Wenn Muskeln überdehnt werden, kommt es häufig dazu, dass einzelne Muskelfasern reißen. Man spricht vom Muskelfaserriss. Meist ist Beschleunigung beim Sport aber öfter auch ein Schlag oder Tritt der Auslöser. Vorwiegend die Wade ist bei dieser Verletzung betroffen, aber auch am Oberschenkel tritt diese Verletzung häufig auf. Es gibt einiges, was man vorbeugend gegen einen Muskelfaserriss tun kann. Aufwärmen ist oberstes Gebot. Das Aufwärmen sollte auf dem Belag stattfinden, auch dem später auch Sport betrieben wird. So kann sich der Körper an die Härte, das Federvermögen und die Stumpfheit des Bodens gewöhnen. Die Aufwärmphase sollte nicht unter 15 Minuten sein. Es ist wichtig, dass die Bewegungen dabei lang und fließend ausgeführt werden. Merkt man, dass man beim Sport ermüdet, sollte man das Training langsam auslaufen lassen.
10. Gehirnerschütterung
Sie tritt vor allem beim Boxen aber auch vielen anderen Sportarten, die mit Körperkontakt verbunden sind auf. Sport im Allgemeinen sollte man nur betreiben, wenn die körperliche Verfassung entsprechend gut ist. Gegen die Gehirnerschütterung selbst kann nur eins helfen, ein schützender Helm.
Wichtig und für alle Sportarten gültig ist: Nur eine gute und geeignete Sportausrüstung kann Verletzungen bei Sportunfällen vermeiden oder minimieren. Damit können zum Beispiel auch orthopädische Probleme gelöst werden, zum Beispiel durch eingepasste Einlagen. Sportbekleidung sollte man immer im Sporthandel kaufen, denn nur dort gibt es auch eine fachgerechte Beratung.
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